Streitfälle der Grammatik, Herausforderungen der Orthografie und Merkwürdigkeiten aus der Welt der Sprache(n): Hier finden Sie die Rätselfragen zu unserem ADVERTEXT-Lektoratespiel mitsamt Lösungen.

Jede Woche erscheint eine Rätselfrage und greift beliebte Fragen aus unserem Lektorats- und Übersetzungsalltag auf. Wenn Sie regelmäßig mitraten und eventuell sogar etwas dazulernen möchten, folgen Sie uns in den sozialen Medien auf LinkedIn oder Facebook.

Frage 116: Welcher dieser Begriffe bezeichnet nicht eine der Formen, aus denen sich Buchstaben zusammensetzen?

a) Serife

b) Nase

c) Arm

d) Punze

Antwort b) ist richtig.

Serifen werden die End- oder Abschlussstriche („Füßchen“) von Buchstaben genannt. Allerdings haben nicht alle Schrifttypen Serifen, es gibt auch serifenlose Schriften.

Komplett von der Linie umschlossene Flächen von Buchstaben (wie bei a, b, d, p usw.) bezeichnet man als Punze, bei einigen Buchstaben auch als Auge.

Ein Arm schließlich ist bei Buchstaben ein horizontaler Strich, der höchstens an einer Stelle auf einen vertikalen trifft, wie die Querstriche bei E, F oder T.

Außerdem gibt es unter den vielen Formen, aus denen sich Buchstaben zusammensetzen, auch noch Bauch, Fuß, Kopf, Scheitel und anderes mehr. Wer allerdings in einer Runde fachsimpelnder Typograf:innen eine Nase ins Gespräch bringt, outet sich damit als ziemlich ahnungslos und wird bestenfalls ratlose Blicke ernten.

Frage 115: Was hat Trump deiner Meinung nach mit „covfefe“ sagen wollen? „Despite the constant press covfefe“

a) comments

b) coverage

c) conclusions

d) coffee

b) ist korrekt.

Trump setzte diesen Tweet im Mai 2017 ab, nur wenige Minuten nach Mitternacht. Sechs Stunden später löschte er ihn wieder, aber bestand darauf, das Wort „covfefe“ absichtlich verwendet zu haben. In den Medien setzte sich allerdings die Vermutung durch, dass es sich um einen Tippfehler beim Wort „coverage“ handelte. Aber eigentlich kann es bis heute niemand so genau sagen. 🙂

Frage 114: Welche Redewendung ist richtig? Man ist …

a) baff erstaunt

b) bass erstaunt

c) barsch erstaunt

d) bang erstaunt

b) ist korrekt.

Die korrekte Redewendung lautet „bass erstaunt sein”. Alternativ kann man auch einfach „baff” sein (dann aber ohne „erstaunt”), der Sinn ist derselbe. Man kann also entweder baff (= verblüfft) sein, oder bass erstaunt, aber nicht „baff erstaunt“.

Heute kennen wir das Wort „Bass“ vor allem mit der Bedeutung „tief“ (italienisch „basso“) im Zusammenhang mit Musik: Bassstimme, Kontrabass, E-Bass usw. „Bass“ ist aber auch ein altes Wort für „weiter“ und „sehr“, das zum Beispiel in dem alten Wort „fürbass“ (= vorwärts) steckt – und in der Steigerungsform „besser“ noch anklingt. „Bass erstaunt“ heißt also: zutiefst erstaunt, sehr erstaunt.

Das lautmalerische Wort „baff“ – oder auch „paff!“ – imitiert das Geräusch eines Schusses und steht gleichzeitig auch für die Verblüffung, die ein plötzlich fallender Schuss hervorruft: Es machte „paff!“, da war sie baff.

„Barsch“ ist einerseits ein Fisch, kann andererseits aber auch so viel wie brüsk, unhöflich, derb, rau bedeuten.

„Bang(e)“ dagegen ist so viel wie Angst („Angst und Bange haben“) – oder steht in Comics als Hinweis auf ein lautes Geräusch (dann eher in englischer Aussprache: „bäng“) …

Frage 113: In welchem der Sätze ist das Verb richtig geschrieben?

a) Für diesen Fehler muss ich jetzt gerade stehen.

b) Ein Roman sollte gutgeschrieben sein.

c) Der Champagner ist kaltgestellt.

d) Die Tassen sind ganz schön hochgestapelt.

Antwort c) ist richtig.

Die anderen Sätze müssten so lauten:
1. Für diesen Fehler muss ich jetzt geradestehen.
2. Ein Roman sollte gut geschrieben sein.
4. Die Tassen sind ganz schön hoch gestapelt.

Die Begründung und Regeln dazu kannst du noch einmal in unserem Rechtschreib-Quickie aus dem Juni nachlesen.

Frage 112: Wie bezeichnet man im britischen Englisch beim Fußball eine „Standardsituation“?

a) standard case

b) standard position

c) set piece

d) model position

Antwort c) ist richtig.

Der britische Ausdruck für Standardsituation lautet „set piece“. Das Oxford Dictionary definiert „set piece“ wie folgt: „A carefully organized and practised move in a team game by which the ball is returned to play, as at a scrum or a free kick.”

Hieraus ergibt sich eine Anschlussfrage: Was ist denn ein „scrum“? Dies ist ein Rugby-Begriff und bezeichnet dort die Spielsituation, die im Deutschen „Gedränge“ heißt. Und was wiederum das ist, verraten wir vielleicht ein anderes Mal.

Merke: Standardsituationen gibt es in vielen Sportarten, nicht nur im Fußball.

Frage 111: Welcher Spitzname der folgenden Fußballteams stimmt nicht ganz und wie lautet er richtig?

a) Les Bleus

b) Nati

c) Oranje

d) Four Lions

Antwort d) ist falsch.

Der Spitzname der englischen Nationalmannschaft geht auf das englische Wappen zurück, das drei Löwen zeigt. Daher wird die englische Nationalmannschaft auch als „Three Lions“ bezeichnet – bzw. die Frauen als Lionesses.

Im Laufe seiner Geschichte zierten ein, zwei oder – seit Richard I. (Richard Löwenherz) – eben drei Löwen das englische Wappen. Aber niemals vier.

Frage 110: Wie lautet der Plural von „Pesto“?

a) Pesti

b) Pestos

c) Pesten

d) Pesto

Antwort b) ist richtig.

Laut Duden lautet der richtige Plural „Pestos“. Auch interessant: Im Singular sind sowohl „der Pesto“ als auch „das Pesto“ korrekt.

Frage 109: Welche Formulierung ist richtig?

a) gemäß den neuen Standards

b) gemäß der neuen Standards

c) gemäß des neuen Standards

Antwort a) ist richtig.

Auch wenn man es oft anders hört und liest: Korrekt ist nicht der Genitiv, sondern der Dativ, und zwar in der Einzahl ebenso wie in der Mehrzahl. Es heißt also „gemäß den neuen Standards“ und im Singular „gemäß dem neuen Standard“ – nicht „gemäß der neuen Standards“ und „gemäß des neuen Standards“.

Merken kann man sich das zum Beispiel mit der Probe, wie man danach fragen würde: „gemäß wem oder was?“ oder „gemäß wessen?“. Hier hört man ganz gut, dass der Genitiv nicht passt.

Eine andere Probe ist, das „gemäß“ ans Ende der Formulierung zu stellen: Auch hier klingt „den neuen Standards gemäß“ und im Singular „dem neuen Standard gemäß“ richtiger als „der neuen Standards gemäß“ und „des neuen Standards gemäß“.

Frage 108: Welchen dieser Begriffe gibt es mit einer speziellen Bedeutung auch in der Druckersprache – und was bezeichnet er dort?

a) Fiese

b) Hinterhältige

c) Gemeine

d) Niedere

Antwort c) ist korrekt.

Gemeine ist in der Sprache der Drucker:innen und Schriftsetzer:innen die Bezeichnung für Kleinbuchstaben. Der allgemeine typografische Fachbegriff lautet Minuskeln. Das Gegenstück sind die Versalien, auch Majuskeln genannt.

Frage 107: Welcher Satz ist falsch?

a) Lange Rede, kurzer Sinn.

b) Langer Rede kurzer Sinn.

c) Lange Rede kurzer Sinn.

Antwort c) ist falsch.

Die Antworten a) und b) sind zwar beide korrekt. Beim dritten Satz fehlt hingegen das Komma.

Die Redewendung „Langer Rede kurzer Sinn“ stammt ursprünglich aus Friedrich Schillers „Wallenstein“, wo der Kriegsrat von Questenberg eine Lobeshymne auf Wallenstein mit der Frage „Was ist der langen Rede kurzer Sinn?“ unterbricht. Als Aussagesatz statt als Frage formuliert wird daraus „Der langen Rede kurzer Sinn“ bzw. „Langer Rede kurzer Sinn“. Ein Komma wird hier nicht gesetzt.

Der erste Satz „Lange Rede, kurzer Sinn“ drückt das Ganze noch einmal etwas anders aus. Hier muss ein Komma gesetzt werden, weil es sich hier um eine Art Aufzählung zweier verkürzter Sätze handelt: „(Dies ist eine) lange Rede, (Folgendes ist ihr) kurzer Sinn.“

Frage 106: Was bedeutet das Wort „kiesätig“ bzw. „kiesetig“? Und in welcher Region ist es gebräuchlich?

a) schlecht gelaunt

b) euphorisch

c) wählerisch (beim Essen)

d) einen Kater haben

Antwort c ist richtig.

Als kiesetig oder kiesätig werden Menschen bezeichnet, die beim Essen besonders mäkelig sind – neudeutsch „Picky Eaters“. Das Wort ist vor allem im nordostdeutschen Raum gebräuchlich.

Frage 105: Bei welchem Wortpaar ist eine der beiden Pluralformen nicht korrekt?

a) Balkone/Balkons

b) Denkmale/Denkmäler

c) Cellos/Cellis

d) Blatt/Blätter

Antwort c: Es gibt keine Cellis.

Tatsächlich gibt es zwar auch von Cello zwei korrekte Pluralformen, aber sie lauten Cellos und Celli. Die Form Cellis ist ein Mix aus beidem und falsch.

Bei Balkone/Balkons und Denkmale/Denkmäler sind jeweils beide Formen korrekt und synonym zu gebrauchen.

Bei „Blatt“ verhält es sich etwas anders: Beides sind zwar ebenfalls zulässige Pluralformen, allerdings wird die Mehrzahl „Blatt“ i. d. R. nur für Papierblätter und nur bei Mengenangaben mit einer konkreten Zahl verwendet: also 100 Blatt Papier, aber: mehrere Blätter Papier. Für die Blätter an Bäumen stimmt nur der Plural „Blätter“.

Frage 104: In einem dieser Sätze sind die drei Auslassungspunkte falsch gesetzt. Welcher ist es und was genau ist falsch?

a) So eine Sch…

b) Er wird doch nicht …

c) Wie ich schon…

Der Fehler steckt in Antwort c.

Satz a) bricht mitten im Wort ab. Die Auslassungspunkte stehen hier praktisch für die restlichen Buchstaben des Wortes und schließen deshalb ohne Abstand an die vorangehenden an – so wie ja innerhalb eines Wortes nie ein Abstand steht.

Satz b) wird nicht mitten im Wort unterbrochen, sondern nach einem vollständig ausgeschriebenen Wort. Daher folgt hier zunächst ein Leerzeichen, bevor die drei Auslassungspunkte kommen, die für die Wörter stehen, die eigentlich noch folgen sollten.

In Satz c) fehlt das Leerzeichen, obwohl das Wort bereits vollständig ist. Daher ist dieser Satz so nicht korrekt.

Übrigens: Endet ein Satz mit solchen Auslassungspunkten, wird danach nicht noch ein zusätzlicher Schlusspunkt gesetzt.

Frage 103: Welches ist kein Narrenruf?

a) Ha-Tschi

b) Oi, oi, oi

c) Ahoi

d) Knülle, knülle, peng, peng

Antwort d) ist kein Narrenruf, das haben wir uns ausgedacht.

Ein dreifaches „Ha-tschi“ rufen Narren und Närrinnen in Fellbach bei Stuttgart, „Oi, oi, oi“ schallt es durch Magstadt im Landkreis Böblingen und „Ahoi“ ist in der badischen Fastnacht üblich.

Frage 102: Welche der folgenden drei Formulierungen ist falsch?

Etwas ist …

a) auf … zugeschnitten

b) auf … angepasst

c) auf … abgestimmt

Antwort b) ist richtig, „angepasst auf“ ist nicht korrekt.

Es gibt verschiedene richtige Möglichkeiten:

Zum einen kann man „angepasst/anpassen an“ sagen, zum Beispiel:

„Wir passen die Preise an die gestiegenen Kosten an.“

„Wir haben die Berichterstattung an die veränderten Richtlinien angepasst.“

Zum anderen geht oft auch der Dativ: jemand passt sich den wechselnden Gegebenheiten an, jemand hat sich seiner neuen Umgebung angepasst.

Bei Wörtern wie „zuschneiden“ oder „abstimmen“ ist dagegen „auf“ richtig: die Produkte auf die Bedürfnisse der Kunden zuschneiden, die neuen Gardinen farblich auf die Tapete abstimmen usw.

Frage 101: Wie wird das @-Zeichen in Israel auch genannt und warum wohl?

a) Affenschwanz

b) Strudel

c) Apfel

d) Whirlpool

Antwort b ist richtig.

In Israel wird das @-Zeichen auch Strudel genannt (hebräisch: שטרודל). Vermutlich geht das auf die Form zurück, die eine eingerollte Nuss-, Frucht- oder Mohnfüllung in einem Strudel hinterlässt (wir denken immer nur ans Essen).

Affenschwanz (Apenstaartje) heißt das Zeichen übrigens bei unseren Nachbarn in den Niederlanden.

Frage 100: Wie viele Kommas gehören in den folgenden Satz?

Das Essen das war wunderbar der Sekt und auch der Kaviar.

a) 1

b) 2

c) 3

d) 4

Antwort b ist richtig.

Das Essen, das war wunderbar, der Sekt und auch der Kaviar.

Frage 99: Was versteht man unter einem Fließ?

a) Kanal im Spreewald

b) Tierfell

c) Abdeckung für Malerarbeiten

d) gesperrter Zeilenumbruch

a) ist die richtige Antwort.

Fließe sind die kleinen Kanäle, die den Spreewald durchziehen. Von den rund 1.500 km werden knapp 300 mit den charakteristischen Kähnen befahren.

Frage 98: Weißt du, was ein alter mexikanischer Weihnachtsbrauch ist?

a) Radieschen schnitzen

b) vier Wochen nicht rasieren

c) rohe Baumwolle werfen

d) Schweinerennen

a) ist die richtige Antwort.

Anlässlich der Noche de Los Rábanos (Nacht der Rettiche) am 23. Dezember schnitzen die Menschen im mexikanischen Oaxaca alljährlich aus Radieschen kunstvolle Figuren.

Die Tradition begann vor Jahrhunderten, als Händler:innen versuchten, Menschen auf dem Weg zum und vom Weihnachtsgottesdienst mit aufwendigen Gemüseauslagen anzulocken. Sie schnitzten Radieschen und machten daraus Menschen, Tiere und andere dekorative Figuren. Die fantasievollsten und kunstvollsten Radieschen wurden als Tafelschmuck für die Festtage ausgewählt.

Im Jahr 1897 erklärte der Bürgermeister von Oaxaca den 23. Dezember offiziell zur Noche de Los Rábanos und startete einen jährlichen Wettbewerb, bei dem aus Radieschen Krippen, Alligatoren, Kirchen, Porträts berühmter Persönlichkeiten und vieles mehr werden.

Frage 97: Von welchem Wort stammt „rizz“ ab, das Oxford Word of the Year 2023?

a) risky

b) charisma

c) surprising

d) flourish

b) ist die richtige Antwort.

Eine Person mit „rizz“ hat Charisma und ist damit interessant für potenzielle Partner:innen. Hierbei wird der Mittelteil des Wortes zur Kurzform, was eher ungewöhnlich ist, aber z. B. auch bei „Fridge“ (Refrigerator) oder „Flu“ (Influenza) der Fall ist.
„Rizz“ ist auch in der deutschen Jugendsprache gebräuchlich.

Frage 96: Welches ungarische Wort steckt hinter der Spezialität Lángos, die gerade wieder auf vielen Weihnachtsmärkten angeboten wird?

a) Snack

b) Teig

c) Flamme

d) Backen

Antwort c ist richtig.

Lángos wurde ursprünglich aus Brotteig hergestellt und am offenen Backofen nahe der Flamme, ungarisch „láng“, gebacken. Heutzutage wird öfter Hefe- als Brotteig verwendet und das Ganze dann in Fett ausgebacken.
Besonders beliebt ist der oder das Lángos (gesprochen Langosch) in osteuropäischen Ländern wie Ungarn, Rumänien oder Tschechien. Es gibt sowohl herzhafte Varianten, zum Beispiel mit Sauerrahm, Paprika und Tomaten, als auch süße, etwa mit Puderzucker oder Marmelade.

Frage 95: Was bezeichnet das frachsprachliche Wort „Verso“?

a) die Rückseite eines Blattes

b) den Rückwärtsgang

c) ein Kurzgedicht

d) einen gängigen ChatGPT-Prompt

Die richtige Antwort ist a.

Als Recto und Verso werden die Seiten eines Blattes bzw. eines Buches bezeichnet: Recto ist die Vorderseite eines Blattes und damit in einem aufgeschlagenen Buch die jeweils rechte Seite (wie das Wort „recto“ schon erahnen lässt), Verso ist die Rückseite des Blattes und damit die linke Buchseite.

Frage 94: Welche der folgenden Städtenamen gibt es nicht?

a) Truth or Consequences

b) Whynot

c) Cut and Shoot

d) Squirrel’s Nest

Antwort: d) gibt es nicht.

Das haben wir uns ausgedacht. 🙂 Als Übersetzer:innen sind wir, was Sprache angeht, aber natürlich besonders pingelig und weisen darauf hin, dass Eichhörnchen ohnehin gar nicht in Nestern hausen, sondern in sogenannten Kobeln (auf Englisch drey).
Die anderen Städte hingegen gibt es wirklich. Erstaunlich sind nicht nur die Namen selbst, sondern auch die Geschichten, die dahinter stehen:

Truth or Consequences, New Mexico

1950 forderte der beliebte NBC-Radiomoderator Ralph Edwards amerikanische Städte auf, sich nach seiner Quizsendung zu benennen. Hot Spring in New Mexico nahm die Herausforderung an und wurde zu Truth or Consequences (Wahrheit oder Pflicht).

Ob das bedeutet, dass amerikanische Bürger:innen befürchten müssen, morgens aufzuwachen und plötzlich in Game of Thrones oder The Big Bang Theory zu wohnen?

Whynot, North Carolina

Zwischen einem Statement und einem Hashtag ist Whynot eine Gemeinde von Menschen, die Offenheit zeigen – und einen gesunden Sinn für Humor haben. Der Legende nach entstand der Name während einer Sitzung, in der die Stadt einen neuen Namen wählen wollte. Als man sich nicht einigen konnte, schlug ein Gemeindemitglied verärgert vor: „Warum nennen wir die Stadt nicht Why Not und gehen nach Hause?“

Cut and Shoot, Texas

Man kann es sich beinahe denken: Die Liebe zu Waffen ist Urheber dieses Namens. Angeblich bezieht er sich auf eine beinahe gewalttätige Auseinandersetzung im Jahr 1912, bei der ein Teilnehmer mit den Worten zitiert wird: „I’m going to cut around the corner and shoot through the bushes in a minute!“ („Ich flitze gleich um die Ecke und schieße durch die Büsche.“)

Frage 93: Welcher weltberühmte englischsprachige Roman beginnt mit den Worten Call me Ishmael. (Nennt mich Ismael.)?

a) David Copperfield

b) Lolita

c) Robinson Crusoe

d) Moby-Dick

Antwort: d) Moby-Dick

„Call me Ishmael” – mit diesen Worten stellt sich der Ich-Erzähler von Moby-Dick vor und leitet damit den großartigen (streckenweise allerdings durchaus langatmigen) Roman um den legendären weißen Wal ein.

Die Frage nach der richtigen Übersetzung dieses Eröffnungssatzes ins Deutsche ist bis heute übrigens Stoff für Diskussionen. Am gängigsten ist wohl „Nennt mich Ismael”, aber könnte es nicht auch mit „Nenn mich Ismael” oder “Man nenne mich Ismael” übersetzt werden? Entscheidende Nuancen und ein wunderbares Beispiel dafür, das Übersetzen mehr ist, als einfach nur Wörter zu übertragen.

Im Roman David Copperfield von Charles Dickens kommt zwar kein Ishmael vor und auch der Eröffnungssatz („Whether I shall turn out to be the hero of my own life, or whether that station will be held by anybody else, these pages must show.”) kann nicht mit Moby-Dick mithalten. Dafür liest sich dieses Werk aber umso unterhaltsamer und kurzweiliger – Dickens simply at his best!

Auch der Eröffnungssatz von Daniel Defoes Robinson Crusoe dürfte weniger im Gedächtnis bleiben als der von Moby-Dick, aber immerhin überrascht uns der Erzähler, Robinson Crusoe, damit, dass er deutscher Abstammung ist („I was born in the year 1632, in the city of York, of a good family, though not of that country, my father being a foreigner of Bremen, who settled first at Hull.”). Wer hätte das gedacht?

Der schönste Anfang kommt hier ganz am Ende: Der Einstieg von Lolita ist derart großartig und zeigt die Sprachkunst von Vladimir Nabokov in solcher Perfektion, dass wir uns nicht verkneifen können, gleich den ganzen Absatz wiederzugeben. Man genieße allein den Umgang mit den Lauten d, s, und t.
„Lolita, light of my life, fire of my loins. My sin, my soul. Lo-lee-ta: the tip of the tongue taking a trip of three steps down the palate to tap, at three, on the teeth. Lo. Lee. Ta. She was Lo, plain Lo, in the morning, standing four feet ten in one sock. She was Lola in slacks. She was Dolly at school. She was Dolores on the dotted line. But in my arms she was always Lolita.”

Soll noch mal jemand behaupten, Klassiker könnten nicht mehr fesseln.

Frage 92: Wenn Unternehmen, Organisationen, Personen usw. einen guten Ruf haben und berühmt oder angesehen sind, dann sind sie …

a) renomiert

b) rennomiert

c) renommiert

d) rennommiert

Antwort c) ist richtig.

„Renommiert“ wird mit einem n und zwei mm geschrieben. Das Wort leitet sich von dem französischen Verb „renommer“ ab, was so viel heißt wie „wieder ernennen/erwählen; immer wieder nennen, loben, rühmen“. Auch das Substantiv Renommee, das weniger gebräuchliche Verb renommieren im Sinne von „prahlen, protzen, angeben“ und zusammengesetzte Wörter wie Renommierstück schreiben sich mit einem n und Doppel-m.

Ob es dafür irgendeine Eselsbrücke gibt? Wir kennen leider keine. Du vielleicht? Wenn ja: Schreib sie uns doch. 🙂

Frage 91: Welcher Satz ist richtig?

Die deutsche Rechtschreibung ist manchmal …

a) zum die-Wände-hochgehen

b) zum Haare raufen

c) zum verzweifeln

d) zum Aus-der-Haut-Fahren

Antwort d) ist richtig.

An dem „zum“ (aufgelöst „zu dem“) erkennt man, dass es sich bei den Wörtern um Substantive bzw. Substantivierungen handelt. Sie werden also großgeschrieben. Außerdem müssen die Begriffe, die aus zwei oder mehr Wörtern bestehen, entweder zusammengeschrieben oder mit Bindestrichen gekoppelt werden. Und bei den Bindestrich-Begriffen wird dann nicht nur am Anfang großgeschrieben, sondern auch das Grundwort am Ende.

In unseren Beispielen muss es also heißen: zum Die-Wände-Hochgehen, zum Haareraufen, zum Verzweifeln und zum Aus-der-Haut-Fahren.

Frage 90: Was ist keine Amtssprache in Neuseeland?

a) Māori

b) Neuseeländ. Gebärdensprache

c) Samoanisch

Antwort c) ist richtig.

Samoanisch ist keine neuseeländische Amtssprache.
Auch wenn die polynesische Sprache Samoanisch hinter Englisch und Māori an dritter Stelle der in Neuseeland am häufigsten gesprochenen Sprachen steht, zählt sie nicht als Amtssprache. Allerdings ist das mit den offiziellen Amtssprachen in Neuseeland so eine Sache, denn das ausschlaggebende Kriterium ist nicht deren Verbreitung.

Māori (einheimisch als Te Reo Māori bezeichnet) ist die Sprache der indigenen Bevölkerung Neuseelands und erhielt 1987 den offiziellen Status als Amtssprache. Sie wird zwar gerade einmal von 4 % der Bevölkerung gesprochen, die Tendenz ist aber dank einer breiten Revivalbewegung steigend.

Die neuseeländische Gebärdensprache (NZSL) wird von 0,5 % der Bevölkerung gesprochen. 2006 wurde sie zur offiziellen Amtssprache erklärt. Damit war Neuseeland weltweit das erste Land, in dem eine Gebärdensprache diesen Status erhielt. Erst unlängst zog Südafrika nach.

Und was ist mit Englisch? Englisch ist die alles beherrschende Sprache in Neuseeland und wird von ca. 95 % der Bevölkerung gesprochen. Aber obwohl sämtliche Texte, auch auf rechtlicher, amtlicher oder schulischer Ebene auf Englisch verfasst sind, besitzt Englisch – auch zur Verwunderung vieler Neuseeländer:innen – bis heute nicht den Status einer offiziellen Amtssprache, sondern zählt lediglich als De-facto-Amtssprache. Verschiedene politische Bestrebungen, Englisch einen offiziellen Status zuzuschreiben, führten bislang nicht zum Ziel.

Frage 89: Wie lautet der Plural von „AG“ (Aktiengesellschaft)?

a) AG’s

b) AGen

c) AGn

d) AGs

Richtig ist Antwort d, also AGs.

Mit der Pluralbildung bei Abkürzungen und Akronymen ist das zwar oft so eine Sache, aber bei AG ist der Fall eindeutig: eine AG, viele AGs. Bei vielen femininen Abkürzungen wird im Plural ein -s angehängt, selbst dann, wenn deren ausgeschriebene Vollform im Plural auf -en endet (Aktiengesellschaften). Daher heißt es nicht AGen oder gar AGn. Und schon gar nicht wird zur Pluralbildung ein Apostroph verwendet.

Andere Beispiele sind GmbHs, FHs oder CDs.

Frage 88: Wie heißt Eselsbrücke auf Englisch?

a) Ass’ Bridge

b) Memory hook

c) Honky Donkey

d) Memory mule

Antwort b) ist korrekt.

Die anderen Antwortmöglichkeiten haben wir uns ausgedacht. 🙂

Frage 87: Welche dieser Sprachen ist keine der 24 EU-Amtssprachen?

a) Maltesisch

b) Estnisch

c) Luxemburgisch

d) Lettisch

Antwort c ist richtig.

Luxemburgisch – oder auf Luxemburgisch: Lëtzebuergesch – wurde bis ins 20. Jahrhundert als deutscher Dialekt angesehen und nicht als eigene Sprache. Erst seit 1984 ist es neben Französisch und Deutsch eine der drei Amtssprachen Luxemburgs. Zu den 24 Amtssprachen der EU gehört es aber nicht.

Die 24 EU-Amtssprachen sind:

Bulgarisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Estnisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Irisch, Italienisch, Kroatisch, Lettisch, Litauisch, Maltesisch, Niederländisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Schwedisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Tschechisch und Ungarisch.

Frage 86: Was versteht man unter einer Gretchenfrage?

a) eine rhetorische Frage

b) eine Gewissensfrage

c) eine Suggestivfrage

d) eine Gegenfrage

Antwort b ist richtig.

Unter einer Gretchenfrage versteht man eine Gewissensfrage, die auf die bisher verborgenen Absichten oder die Einstellung der befragten Person abzielt und dieser daher oft unangenehm ist.
Das Konzept stammt aus Goethes „Faust“, in dem die Namensgeberin Gretchen ebendiesen fragt, wie religiös er denn sei („Nun sag’, wie hast du’s mit der Religion?“). Ein ziemliches Dilemma für Faust, hat er doch kurz vorher einen Pakt mit dem Teufel geschlossen.

Funfact: ChatGPT beantwortet diese Frage falsch und sagt, Faust hätte diese Frage dem Gretchen gestellt. Fast sind wir versucht zu fragen: Wie hast du’s mit der Wahrheit, ChatGPT? 🙂

Frage 85: Wofür steht die Abkürzung ESRS?

a) European Songcontest Radio Show

b) European Sustainability Reporting Standards

c) Endemic Species Retrieval System

d) European Sustainability Recording Scheme

Antwort b ist richtig.

ESRS heißt European Sustainability Reporting Standards und bezeichnet die Reporting-Standards, die beim Erstellen verpflichtender Nachhaltigkeitsberichte Anwendung finden.

Frage 84: Was hat jemand, der in Schweden „auf einem Krabbensandwich hereingerutscht“ kommt?

a) eine anbiedernde Art

b) ein sorgenfreies Leben

c) viele Freund:innen

d) ein altes Auto

Antwort b ist richtig.

Wenn in Schweden jemand „auf einem Krabbenbrot hereingerutscht kommt“, bedeutet das, dass dieser Mensch sein Leben sorgenfrei, unbeschwert und ohne unliebsame Verpflichtungen genießen kann.

Frage 83: In welchem der folgenden Wortpaare haben wir einen Fehler eingebaut?

a) dt. Million / engl. million

b) dt. Diamant / engl. diamont

c) dt. Brillant / engl. brilliant

d) dt. Billard / engl. billiards

Antwort b ist richtig.

Das englische Wort für Diamant(en) wird nicht nur mit o statt wie im Deutschen mit a geschrieben, sondern außerdem mit d statt t am Ende, also diamond(s).

Frage 82: Weißt du, aus welcher Region die Redewendung „noch nicht an Schmitz’ Backes vorbei sein“ stammt?

a) Rheinland

b) Franken

c) Brandenburg

d) Friesland

Antwort a ist richtig.

Man munkelt, dass diese Redewendung aus Köln stammt, denn Backes ist das kölsche Wort für Bäckerei. Und unweit des alten Stadttors in der Severinsstraße in der Kölner Südstadt gibt es das Backhaus Schmitz. Solange man dort noch nicht vorbei war, hatte man es noch nicht aus dem Trubel der Stadt hinausgeschafft. Auf Kölsch heißt das Sprichwort übrigen “Do bes no nit lans Schmitz’ Backes”.

Vielleicht sehen Kölner:innen das aber auch genau umgekehrt (vor allem, wenn sie gerade von einem Besuch bei uns in Düsseldorf kommen ): Sie sind noch nicht wirklich wieder zu Hause, solange sie noch nicht an Schmitz’ Backes vorbei sind.

Frage 81: Welche dieser englischen Redewendungen ist frei erfunden?

a) be all sixes and sevens

b) plead the fifth

c) behind the eight ball

d) ride the three

Antwort d haben wir uns ausgedacht.
„To be all sixes and sevens“ beschreibt eine große Unordnung. „To plead the fifth“ bedeutet, dass jemand das Recht, die Aussage zu verweigern, in Anspruch nimmt, das vom fünften Verfassungszusatz garantiert wird. Wer in Schwierigkeiten oder in einer geradezu aussichtslosen Situation steckt, steht sprichwörtlich „behind the eight ball”, also im übertragenen Sinne hinter der Kugel mit der 8, die beim Poolbillard nicht direkt von der weißen Kugel angespielt werden darf.

Frage 80: Welcher dieser Begriffe ist ein falscher Freund?

a) la fondue

b) le taxi

c) la baguette

d) la délicatesse

Antwort d. ist richtig.
Délicatesse ist keine Delikatesse, sondern das französische Wort für Taktgefühl.

Frage 79: Wenn man etwas – inhaltlich oder akustisch – nicht versteht, was versteht man dann umgangssprachlich?

a) Haus

b) Hafen

c) Bahnhof

d) Flughafen

Antwort c ist richtig.
Laut Duden könnte diese Redewendung ihren Ursprung im Ersten Weltkrieg haben, da die Soldaten das Wort Bahnhof mit Entlassung und Heimkehr verbanden. Derart auf dieses Wort fixiert, konnten sie an nichts anderes mehr denken und in Gesprächen nichts anderes mehr verstehen.
Ein anderer Erklärungsansatz basiert darauf, dass ein Gespräch eher akustisch nicht zu verstehen ist, so wie es an einem lauten Bahnhof der Fall sein kann.
Fun Fact: Als Steigerung dieser Redewendung kann man auch sagen: „Ich verstehe nur Flughafen.“

Frage 78: Welches der folgenden Wörter wird nicht zusammengeschrieben? Und warum nicht?

a) aufeinanderprallen

b) aufeinandertreffen

c) aufeinanderzugehen

d) aufeinanderlegen

Antwort c ist falsch, es muss „aufeinander zugehen“ heißen.

Man schreibt „aufeinander” mit dem folgenden Verb zusammen, wenn nur das „aufeinander“ betont ist (wie bei aufeinanderprallen, aufeinanderstellen usw.). Ist dagegen auch das folgende Verb betont (wie bei aufeinander zugehen, aufeinander einwirken usw.), schreibt man getrennt.

Frage 77: In welcher der folgenden Sprachen passt das Muster N + 8 nicht?

a) Französisch

b) Spanisch

c) Norwegisch

d) Maltesisch

Antwort d ist richtig: Maltesisch.
Hättest du eigentlich gewusst, dass Maltesisch (auf Maltesisch: Malti) eine eigene Sprache ist? Sie ist aus dem nordafrikanischen und dem sizilianischen Arabisch hervorgegangen, gehört zu den semitischen Sprachen und ist neben Englisch eine der Amtssprachen der Republik Malta – und damit auch eine der Amtssprachen der Europäischen Union.

Die Zahl Acht heißt auf Maltesisch tmienja, Nacht heißt lejl. Hier funktioniert das Muster N + 8 also nicht. In den drei anderen Sprachen aus unserem Rätsel schon:

Französisch: N + huit = nuit
Spanisch: N + ocho = noche
Norwegisch: N + åtte = natt

Frage 76: Wie wird das italienische Wort “Bruschetta” richtig ausgesprochen?

a) Bruschetta

b) Brusketta

c) Brüschetta

d) Brüsketta

Antwort b ist richtig.

Im Italienischen wird das ch in diesem Fall wie ein k ausgesprochen, und das u bleibt ein u – anders als im Französischen, wo u oft wie ü gesprochen wird.

Frage 75: Wie wird das walisische Doppel-l ausgesprochen (z. B. in Llanfair oder Llewellyn)?

a) hl

b) chl (ch wie in „weich“)

c) chl (wie in „acht“)

d) kl

Antwort c ist richtig.

Das Doppel-l wird im Walisischen chl ausgesprochen, wobei das ch wie in „acht“ klingt, nicht wie in „weich“.

Wenn du mehr über die walisische Sprache möchtest, lies doch unseren Blogbeitrag zu diesem Thema.

Frage 74: Welche Schreibweise ist richtig?

a) Aloe Vera

b) Aloé vera

c) Aloe vera

d) Aloe wera

Antwort c) ist richtig: Aloe vera

Der Namenszusatz „vera“ hat hier nichts mit dem (Frauen-)Namen Vera zu tun, sondern kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „wahr“, „echt“. Aloe vera ist also ganz einfach die Echte Aloe. Das Wort findet sich in dieser Bedeutung auch in anderen Pflanzennamen, z. B. Illicium verum (Echter Sternanis), Galium verum (Echtes Labkraut) usw.

Frage 73: An welcher Stelle kann man das Wort Finanzierungnicht trennen?

a) Finan-zierung

b) Fi-nanzierung

c) Finanz-ierung

d) Finanzie-rung

Antwort c ist falsch.

Laut Duden gibt es für dieses Wort folgende Trennungsmöglichkeiten: Fi|nan|zie|rung

Frage 72: In welcher Sprache kann der Plural mit Apostroph und s gebildet werden?

a) Niederländisch

b) Deutsch

c) Englisch

d) Ungarisch

Antwort a ist richtig.

Im Niederländischen wird an Substantive, die auf die Vokale a, o, u, i oder y enden, im Plural ein ’s angehängt, bspw. bei de pinda => de pinda’s (die Erdnuss, die Erdnüsse).

Im Englischen bildet man nicht den Plural, sondern den Genitiv im Singular mit ’s („Patrick’s book“).

Im Ungarischen ist der Plural bei Wörtern meist an angehängten Schlusssilben, die mit einem k enden, erkennbar (bspw. alma = almák, nap = napak, kép = képek, tök = tökök).

Im Deutschen gibt es diese Verwendung auch, sie wurde allerdings lange etwas despektierlich „Deppenapostroph” genannt. Seit der Rechtschreibreform darf aber laut Duden ganz offiziell auch beim Genitiv, zumindest in Ausnahmefällen, ein Apostroph vor das s gesetzt werden: Beim Genitiv Andrea’s zum Beispiel, um damit eine Verwechslungsgefahr mit dem Männernamen Andreas zu vermeiden.

Auch was das korrekte Aussehen angeht, bereitet dieses unscheinbare Zeichen manchmal Kopfzerbrechen. Wenn man sich einfach merkt, dass der Apostroph auch als Hochkomma bezeichnet wird, weiß man aber eigentlich schon, wie er aussehen muss: Er hat genau wie das Komma die Form einer kleinen 9 – und nicht die einer 6 (das wäre ein einfaches Anführungszeichen) oder eines geraden Strichs (das ist das Zeichen, das z. B. für Zoll oder Minuten benutzt wird).

Frage 71: In welchem Satz stimmt die Befehlsform nicht? Und warum?

a) Gib Pfötchen!

b) Sprecht deutlicher!

c) Iss schneller!

d) Lese den Bericht!

Antwort d ist falsch.

Richtig heißt der Satz „Lies den Bericht“.
Warum? Der Imperativ leitet sich sowohl im Singular als auch im Plural in der Regel von der 2. Person ab.
Ihr sprecht -> Sprecht!
Du gibst -> Gib!
Du isst -> Iss!

Da das Verb „lesen“ in der zweiten Person „liest“ lautet, muss es also richtig heißen „Lies den Bericht!“.

Frage 70: Was ist Golden Orb?

a) Korona der Sonne

b) erste Erdumrundung im All

c) englische Krönungszeremonie

d) neue Apfelsorte

Antwort c ist korrekt.
Als „Operation Golden Orb“ wurde in Großbritannien die Krönungszeremonie Charles’ III. bezeichnet. Sie ist nach dem königlichen Reichsapfel benannt, einem Teil der Kronjuwelen.

Frage 69: Wie viele Kommas fehlen im folgenden Satz?

Wir hoffen alle Korrekturen sind für Sie nachvollziehbar aber falls doch noch etwas unklar sein sollte lassen Sie es uns einfach wissen.

a) 1 Komma

b) 2 Kommas

c) 3 Kommas

d) 4 Kommas

Antwort c ist richtig.
Es fehlen drei Kommas. Sie gehören an diese Stellen:

Wir hoffen, alle Korrekturen sind für Sie nachvollziehbar, aber falls doch noch etwas unklar sein sollte, lassen Sie es uns einfach wissen.

Frage 68: Wie nennt man in Österreich eine Textilreinigung?

a) Putzerei

b) Waschl

c) Nettoyage

d) Zuber

Antwort a ist richtig.
Waschl ist in Österreich eine abwertende Bezeichnung für Männer, die ein eher phlegmatisches und träges Naturell haben. Nettoyage ist der französische Begriff für Reinigung, und ein Zuber ist ein Bottich, und das nicht nur in Österreich.

Frage 67: Wie wird die Gletschermumie Ötzi im englischsprachigen Raum auch genannt?

a) Icey

b) Frozen Fritz

c) Mountain Mummy

d) Frosty

b) ist korrekt.
Ötzi wird auch Frozen Fritz genannt. Fritz war der leicht despektierliche Spitzname für Soldaten im Ersten Weltkrieg.
Die männliche Gletschermumie wurde 1991 in den Ötztaler Alpen entdeckt, der Todeszeitpunkt wurde auf 3258 ±89 Jahre v. Chr. datiert. Damit ist Ötzi die älteste bekannte natürliche menschliche Mumie.

Fun Fact: Die umgangssprachliche Redewendung „to be on the fritz“ bedeutet, das etwas kaputt ist.

Frage 66: Woher stammt die Redewendung des Pudels Kern?

a) aus der Bibel

b) aus der Hundezucht

c) aus Goethes Faust

d) aus dem Englischen

Antwort c) ist richtig.

Die Redewendung stammt aus Goethes Faust.

Während eines Spaziergangs bemerkt der Gelehrte Faust einen sich merkwürdig verhaltenden Pudel. Als dieser sich in Mephisto verwandelt, also den Teufel persönlich, ruft Faust aus: „Das also war des Pudels Kern!“

Die Redewendung wird heute noch benutzt, wenn etwas zuvor Verborgenes überraschend ans Licht kommt.

Frage 65: Was ist eine Dickstrichkette?

a) ein Fußgängerüberweg

b) ein Tapezierutensil

c) eine Art von Halsschmuck

d) eine Knüpftechnik im Bergsport

Antwort a) ist richtig.
Dickstrichkette ist ein veralteter amtlicher Begriff für Fußgängerüberweg oder Zebrastreifen. Der „FGÜ“ wurde 1953 unter diesem Namen in die Straßenverkehrsordnung aufgenommen.

Der heute allgemein gebräuchliche Begriff „Zebrastreifen“ stammt aus dem Englischen („zebra crossing“).

Fun Fact: Das Hamburger Abendblatt rief 1954 die „Aktion ZEBRA“ aus, um der Häufung von Unfällen an Fußgängerüberwegen entgegenzutreten. Im Rahmen dieser Aktion zeichnete die Polizei diejenigen aus, die an Fußgängerüberwegen anhielten – mit dem „Zeichen eines besonders rücksichtsvollen Autofahrers“, kurz „ZEBRA“.