Übersetzer*innen, die vor einem leeren Dokument sitzen, in das sie dann ihre Übersetzung schreiben – dieses Bild hält sich bis heute beharrlich. Aber die Zeiten, in denen Wörterbücher das Hauptwerkzeug von Übersetzer*innen waren, sind lange vorbei. Längst haben digitale Technologien auch in den professionellen Übersetzungsalltag Einzug gehalten. Die immer komplexer werdenden Translation-Management-Lösungen bieten sowohl für Auftraggeber als auch Dienstleister erhebliche Vorteile und sind auch aus unserer Arbeit nicht mehr wegzudenken. Hier kommt ein kurzer Überblick, aus welchen Komponenten sich computergestützte Übersetzungssysteme zusammensetzen.

Was genau sind CAT-Tools?

Mit Computer Aided Translation, kurz CAT oder computerunterstützte Übersetzung, ist der Rechner mittendrin statt nur dabei. CAT ist ein effizienter Weg, Übersetzungen zu beschleunigen und sie qualitativ noch besser zu machen. Die Systeme erhöhen nicht nur die Konsistenz und Terminologietreue. Sie unterstützen auch Qualitätssicherungs- und Managementprozesse und sorgen insgesamt für einen strafferen Workflow. CAT-Tools sind übrigens nicht zu verwechseln mit Übersetzungsmaschinen à la Google Translate oder DeepL, deren Aufgabe lediglich in der maschinellen Erzeugung eines fremdsprachigen Textes besteht.

Wie setzen sich CAT-Tool-Systeme zusammen?

In der Regel bestehen CAT-Systeme aus unterschiedlichen Modulen:

  • Translation-Memory-Systeme: erfassen sämtliche Übersetzungen in einem Übersetzungsspeicher, holen sie bei Textwiederholungen wieder vor und erhöhen dauerhaft die Einheitlichkeit sowohl bei Neutexten oder Textüberarbeitungen
  • Terminologie-Datenbanken: sorgen für die konsistente und eindeutige Übersetzung von Fachbegriffen und Unternehmenswordings
  • Konvertierungsprogramme: ermöglichen die Übersetzung auch von „exotischeren“ oder spezialisierter Dateiformaten
  • QS-Komponenten: erhöhen durch ausgefeilte Prüfalgorithmen die Übersetzungsqualität, etwa in Hinblick auf Vollständigkeit, Interpunktion, Übersetzungslänge etc.
  • Review-Schnittstellen: ermöglichen die nahtlose Einbindung nachgelagerter Prüf- und Korrekturprozesse (4-Augen-Prinzip)
  • Alignment-Tools: pflegen ältere Übersetzungen (zusammengehörende Ausgangs- und Zieltexte) in den Übersetzungsspeicher ein
  • Projektmanagement-/Workflow-Module: sorgen für reibungslose Abläufe und schlanke Prozesse im Zusammenspiel aller Beteiligten
Weitere Vorteile von CAT-Tools

Mithilfe von CAT-Systemen lassen sich Übersetzungen direkt in einer Vielzahl unterschiedlichster Dateiformate anfertigen oder über entsprechende Schnittstellen an verschiedene Content-Management-Systeme andocken. Da die Übersetzungsarbeit in einer unabhängigen Plattform erfolgt, also nicht unmittelbar in der Ausgangsdatei gearbeitet wird, sind eventuelle Veränderungen oder gar Verluste der grafischen Arbeit ausgeschlossen.

CAT-Tools: das Nonplusultra für Übersetzungen?

Für CAT-Tools gilt aber auch wie so oft: Selbst die komplexesten Lösungen haben ihre Grenzen. Nicht immer ist alles Gold, was glänzt. Und: Damit Technologien richtig ausgespielt werden können, muss der Mensch sie auch wirklich beherrschen und pflegen. Haben Sie Fragen oder möchten Sie wissen, an welchen Stellen CAT-Tools auch Ihre fremdsprachige Kommunikation optimieren können? Wir beraten Sie gerne dabei.

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