Im Vorfeld des alljährlichen Internationalen Übersetzertages am 30. September möchten wir das Scheinwerferlicht einmal auf euch, unsere tollen Übersetzer*innen, richten – ihr, die ihr normalerweise hinter den Kulissen im Dunkeln arbeitet und denen wir oft genug so viel abverlangen. Chapeau für das, was ihr den ganzen Tag über (und nicht selten auch über Nacht) immer so leistet, und ein dickes Dankeschön dafür, dass ihr zu unserem Team gehört!

Liebe Übersetzer*innen, liebe Sprachakrobat*innen und Wortjongleur*innen,

die UNO-Generalversammlung tat richtig daran, im Jahr 2017 zu Ehren eures Handwerks den Internationalen Tag des Übersetzens, den sogenannten Hieronymus-Tag, weltweit einzuführen, und zwar einstimmig. Denn professionelles Übersetzen umfasst so viel mehr, als mal eben Text A in Sprache B zu übertragen. Übersetzen ist eine komplexe Angelegenheit. Entscheidungen trefft ihr längst nicht nur auf Wort- und Satzebene – eigentlich seid ihr Kulturübertragungsexpert*innen. Zu diesem Ehrentag möchten wir daher die Gelegenheit nutzen, euch einmal von ganzem Herzen für eure großartige Arbeit öffentlich zu danken!

Hieronymus passt ganz hervorragend als Patron für eure Zunft – ein einerseits leidenschaftlicher und gleichzeitig suchender, neugieriger Typ, dazu umfassend gebildet, mehrsprachig und in verschiedenen Kulturen zu Hause. So begeisterte er sich als gläubiger Christ nicht nur für religiöse Schriften, sondern auch für die Werke der „heidnischen“ Antike.

Und genau dafür schätzen wir euch, liebe Übersetzerinnen und Übersetzer: dass ihr nicht nur euer sprachliches Handwerk beherrscht wie niemand sonst – und es trotz der oft fordernden Bedingungen des beruflichen Alltags routiniert ausführt –, sondern als Profis für interkulturelles Handeln die komplexe Beziehung von Inhalt, Bedeutung, Mitgemeintem und kommunikativem Ziel so souverän in eine neue Sprache und eine andere Kultur transportiert, dass sich die Übersetzung nahtlos in die neue Sprachumgebung einfügt. Damit das reibungslos klappt, habt ihr einen ganzen Werkzeugkoffer voller Skills an der Hand, mit denen ihr jeden noch so schwierigen Text knackt.

Wofür wir euch bewundern
  • Eure Sprachkompetenz: Ihr seid in den Fremdsprachen, die ihr anbietet, wirklich zu Hause. Aber genauso fit seid ihr auch in eurer Muttersprache. Mit euren feinen Antennen nehmt ihr sprachliche Trends wahr und seid immer am Puls der Zeit. Ihr könnt abschätzen, welche Register ein Text zieht und welchen Konventionen dies in der Zielsprache entspricht.
  • Euer kriminalistisches Gespür: Die wenigsten Texte sind eindeutig, manche sind ein Rätsel. Ihr lasst dann nicht locker. Ihr recherchiert, deckt Ungereimtheiten auf, legt den tieferen Sinn frei – und knackt die Nuss.
  • Euer Feingefühl: Texte sind zarte Gewebe, in denen verschiedene Elemente ineinandergreifen. Diese Elemente in ihrer Vielschichtigkeit unbeschadet in hoher Geschwindigkeit in eine andere Sprache zu übertragen, erfordert nicht nur Erfahrung, sondern jede Menge Fingerspitzengefühl.
  • Euer Fachwissen: Ihr habt euch auf einzelne Fachgebiete und Textarten spezialisiert, in denen ihr euch nicht nur sprachlich souverän bewegt, sondern in die ihr auch fachliches Know-how einbringt. Damit ihr das nicht verliert, müsst ihr euch ständig weiterbilden.
  • Eure Gelassenheit: Mag der Arbeitsalltag noch so hektisch sein: Ihr bewahrt stets eure buddhistische Ruhe und bekommt selbst spontane, eilige Projekte immer noch irgendwie unter, mögen die Zeitfenster noch so eng sein. Ihr seid Dienstleister durch und durch!
  • Eure Neugier: Auch wenn ihr meist Fachleute für bestimmte Bereiche seid, müsst ihr euch dennoch immer wieder auf neue Themen und Wissensbereiche einlassen. Ihr habt Spaß daran, über den Tellerrand zu schauen und euer Leben lang zu lernen.
  • Eure dicke Haut: Meistens kommt es in der täglichen Praxis anders als geplant. Inhaltliche Änderungen, wechselnde Kundenwünsche, geplatzte Termine oder geänderte Abgabefristen können euch nicht umwerfen, denn ihr wisst, dass ihr nicht unter Laborbedingungen arbeitet.
  • Euer technisches Know-how: Ihr seid alles andere als spröde Bücherwürmer. Dank eurer Offenheit seid immer ganz nah am technologischen Entwicklungsstand und nutzt die ganze Bandbreite heutiger Übersetzungssysteme, damit eure Übersetzungen noch besser werden.
Ihr seid unersetzlich

Auch die schlauesten Datenbanken und Übersetzertools können euch nicht ersetzen. Im Gegensatz zu maschinellen Übersetzungsprogrammen klopft ihr nämlich erst ganz grundsätzliche Dinge ab: Wer bekommt die Übersetzung zu lesen? Wofür ist der Text gedacht? In welchem Umfeld erscheint er? Und ihr entscheidet euch permanent zwischen verschiedenen Lösungen, die alle in einem bestimmten Kontext okay wären, aber eben für genau den Fall passen müssen, den ihr gerade auf dem Schreibtisch habt. Ihr habt das Wording unserer Kunden im Blick, aber auch die Kultur oder Subkultur der Community, für die ein Text gedacht ist. Ihr seid echte, wenngleich unterschätzte Profis und unersetzlich. Dazu geduldig, belastbar und – nennen wir die Dinge ruhig beim Namen – leidensfähig. In einer idealen Welt würden wir euch immer rechtzeitig in Stein gemeißelte Texte liefern, die ihr dann in aller Ruhe übertragen könntet. In der Praxis bekommt ihr nicht selten kurz vor knapp wacklige Vorab-Versionen, die in der allerletzten Minute noch mal komplett geändert werden.

Trotzdem wissen wir, dass wir uns immer auf euch verlassen können. Euch ist ebenso klar wie uns, dass manche Dinge eben nicht zu ändern sind. Und so bemühen wir uns gemeinsam, kleine und große Textgewächse unbeschadet in neue Umgebungen zu verpflanzen. Mit Fingerspitzengefühl, Spaß am Tüfteln und umfangreichem Know-how – und der uns allen eigenen Leidenschaft für Sprache.

Daher sagen wir aus tiefsten Herzen: Danke, dass es euch gibt und ihr zu unserem Team gehört!

Einen schönen Hieronymus-Tag wünscht euch euer

AdverText-Team